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Mit oder ohne Stock gehen? Das ist hier die Frage.

Auf dem Weg nach Santiago unterwegs. Nimmst du einen Wanderstock mit oder nicht?

Bei Spain is More helfen wir vielen Pilgern jedes Jahr mit ihrem Jakobsweg . Und wir stellen uns so manche Frage, um die beste Unterstützung bei dem Weg geben zu können. Zum Beispiel, ob Stöcke auf dem Weg verwendet werden sollten oder nicht. Hier listen wir die Vor- und Nachteile für euch auf.

Der Pilgerstab der Vergangenheit
Aber zuerst zurück in die Vergangenheit. Wir erkennen Jacobus am Wanderstock in seiner Hand. Für viele Wanderer ein Grund zu der Annahme, dass ein Pilger nach Santiago de Compostela immer einen Stock trägt. Ein Stock macht einen Wanderer jedoch nicht zum Pilger und du musst kein Pilger sein, um mit einem Stock zu gehen. Es gibt, wie auch schon in der Vergangenheit, einen rein praktischen Hintergrund:

  • Um das Gehen zu erleichtern. Der Wanderstock bot zusätzliche Unterstützung bei Müdigkeit oder Überlastung und insbesondere auf schlechten Straßen.

  • Mit der eisernen Spitze diente der Stab als Verteidigung gegen Straßenräuber oder falsche Pilger und als Waffe gegen streunende Hunde und Wölfe.

Der Pilgerstab (lat .: 'baculus') war ein Holzstab, der bis zum 14. Jahrhundert kürzer war als die Höhe des Pilgers, gewöhnlich oben mit einer apfelförmigen runden Knospe und unten mit einer schmiedeeisernen Spitze. Ab dem 15. Jahrhundert wurde der Stab immer länger und ragte über den Kopf des Pilgers hinaus. In der Mitte befand sich ein stabiler Knopf mit einem Griff darunter. Am oberen Ende befanden sich normalerweise zwei runde Knöpfe, einer oben und der andere etwas tiefer. Ab dem 16. Jahrhundert gab es zwischen den beiden Knöpfen häufig einen Aufhänger, um eine Trinkflasche, die Kalebasse, eine Brotzeit oder die Jakobsmuschel aufzuhängen.


Stöcke heutzutage
Auf den Jakobsweg werdet ihr häufig über Pilger mit Stöcken stolpern. Der Pilgerstab hat einen neuen Stil, bei dem die praktischen Gründe des „damals“ etwas modernisiert wurden. Die Straßen sind jetzt besser als im Mittelalter. Dazu kommt, dass mit zwei Stöcken zu laufen besser für den Körper ist. Außerdem sehen wir heutzutage weniger Straßenräuber, und wenn wir welchen begegnen, wird der Stock nicht wirklich helfen, vielleicht vor wilden Hunden und Wölfen.

Sich sicherer fühlen
Im Jahr 2010 führte die University of Northumbria (Großbritannien) eine Studie durch, bei der 37 Männer und Frauen beim Auf- und Absteigen auf den Mount Snowdon gemessen wurden. Die Hälfte tat es mit Trekkingstöcken, die andere Hälfte ohne. Das Ergebnis war, dass die Gruppe mit Stöcken nach der Reise weniger müde war und bis zu drei Tage später müde Muskeln hatte. Außerdem erholte sich die Gruppe mit Stöcken schneller. Das Gehen mit Stöcken hat daher seine Vorteile:

  • Beim Aufstieg helfen sie der Hand beim Gebrauch Ihrer Arme. Es kann sich hoch "geschoben" werden.

  • Die Hände und vor allem die Finger schwillen durch die Bewegung der Arme nicht so an.

  • Das Aufrechtgehen wird erleichtert, was für den Rücken besser ist.

  • Es entlastet die Knöchel, Knie, Hüften und Rücken um 30%. Die Belastung ist das Körpergewicht + der Rucksack + die Länge der Wanderung. Besonders bei einem Abstieg sehr schön!

  • Die Stöcke helfen dem Gleichgewicht, nicht nur beim Gehen, sondern natürlich auch in den Momenten, in denen das Gleichgewicht buchstäblich benötigt wird, um einen Fluss zu überqueren, oder bei schwierigen Steigungen. Stöcke geben insgesamt auch mehr Sicherheit.

  • Nicht wirklich ein Grund, sie zu benutzen, aber jedenfalls eine Bestätigung dafür ist, dass ganze Familien mit Stöcken den Jakobsweg laufen, von Jung bis Alt gehen Menschen damit.

Übrigens sind diese Vorteile am besten, wenn zwei Stöcke benutzt werden. Das Gehen mit einem Holzstab ist zwar historisch begründet, führt jedoch zu einer unausgeglichenen Belastung Ihres Körpers.

Warum keinen Stock?
Es gibt natürlich auch Nachteile.

  • Wenn die Stöcke nicht korrekt verwenden, leiden alle möglichen Körperteilen darunter.

  • Die Hände sind nicht frei zum telefonieren oder etwas zu trinken.

  • Das Geräusch, das die Stöcke verursachen, kann als unangenehm empfunden werden. Es gibt allerdings spezielle Kappen aus Gummi, die dem entgegenwirken.

  • Mit Stöcken zu gehen ist eine andere Art zu gehen. Daran muss sich erst gewöhnt werden.

  • Die Stöcke können aber auch als Belastung empfunden werden.

Worauf sollte beim Kauf von Wanderstöcken geachtet werden?

Beim Trekkingstock muss entschieden werden, ob ein oder zwei Stöcke genommen werden wollen. Das ist sehr individuell. Oft werden die Trekkingstöcke pro Set verkauft, aber das ist nicht notwendig. Es wird auch empfohlen, mit zwei Stöcken zu gehen, da sonst die Körperhaltung in Schieflage gerät.


Es gibt die Wahl zwischen verschiedenen Materialien: Aluminium ist das häufigste. Es ist stark und leicht und auch etwas flexibel. In jedem Fall ist es die billigste Wahl. Titan- und Carbon Stöcke sind viel teurer, aber leichter und stärker. Das Gewicht kann nicht unwichtig sein, wenn die Wanderstöcke bei einer mehrtägigen Wanderung mitgenommen werden, bei der jedes Gramm zählt.

Die Trekkingstöcke sind ausziehbar, damit sie die richtige Größe haben. Der Stock besteht dann aus zwei oder drei Teilen. Bei den zweiteiligen Stöcken müssen weniger Einstellungen vorgenommen werden und es gibt auch weniger anfällige Blocker (Schieber oder Klemmen). Bei den dreiteiligen Stöcken ist das Packvolumen geringer. Dies ist nützlich, wenn sie im Rucksack oder im Gepäck im Flugzeug mitgenommen werden.

Dann ist da noch der Griff: Der sollte schön in der Hand liegen und das Handgelenk nicht belasten. Für die meisten Menschen fühlt es sich am besten an, wenn der Griff oben dicker und nach unten hin schmaler wird, oval und leicht gebeugt ist. Beachten Sie auch das Material, aus dem der Griff angefertigt ist. Hartplastik ist nicht gut. Weichere Materialien fühlen sich angenehmer an.

Was ist die richtige Länge?

Beim Kauf muss auch die Stablänge berücksichtigt werden. Die richtige Stocklänge, findet man, wenn man sich gerade hinstellt und den Arm in einem Winkel von 90 Grad hält. Die Entfernung vom Boden zur Hand ist die richtige Länge. Die meisten Trekkingstöcke haben eine einstellbare Länge von 110 bis 140 cm. Damenstöcke sind dementsprechend kleiner. Ein weiterer Vorteil der Längenverstellbarkeit ist, dass die Länge in den Bergen angepasst werden kann. Beim Abstieg kann der Stock etwas verlängert, beim Aufstieg etwas verkürzt werden.

Fazit: Das Gehen mit Stöcken hat viele Vorteile. Es ist besser für die Energie und den Körper. Sie sollten jedoch gut verwendet werden, um andere Verletzungen zu vermeiden. Was ist das Beste für dich? Es bleibt immer individuell. Also, am besten einfach mal ausprobieren, wie es sich am besten anfühlt!

Macht eure ersten Schritte für euren Weg hier!

 

 

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