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Verwöhnung und Komfort auf dem Jakobsweg sind alles andere als eine moderne Erfindung

Schon im Mittelalter reisten wohlhabende Pilger nach Santiago mit allem zusätzlichen Komfort, den sie sich leisten konnten.

2025-03-03

Der Camino de Santiago ist seit Jahrhunderten eine ikonische Reise, berühmt für ihre spirituelle, historische und kulturelle Bedeutung. In den letzten Jahren hat die Popularität des Camino stetig zugenommen – und das aus gutem Grund. Gleichzeitig ist auch das Angebot an Serviceleistungen und Komfort gestiegen. Heute ist es problemlos möglich, den Camino zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bewältigen, ohne das eigene Gepäck selbst zu tragen; man kann die Etappen weitgehend nach Belieben aufteilen und in einem bequemen Bett in einem eigenen Zimmer übernachten – und das alles, während man die kulinarischen Köstlichkeiten Nordspaniens genießt.

Mit anderen Worten: Der Camino ist nun auch für jene zugänglich, die nicht können, sich nicht trauen oder einfach nicht möchten losziehen, ohne zu wissen, wo die nächste Übernachtung stattfinden wird, und die ungern in einfachen Schlafsälen mit Gemeinschaftsbad übernachten möchten.

Viele glauben, dass dieser Komfort ausschließlich auf die Beliebtheit des Camino zurückzuführen sei, aber das stimmt keineswegs. Pilger haben zu allen Zeiten die Möglichkeiten genutzt, die ihnen zur Verfügung standen, um ihren Camino so angenehm wie möglich zu gestalten. Es ist ein Mythos, dass alle Pilger früher unter einfachen und kargen Bedingungen unterwegs waren.

Bereits im Mittelalter und in der Renaissance gab es Pilger, die mit deutlich mehr Komfort reisten, als das klassische Bild vom armen Wanderer mit Stab und Umhang vermuten lässt. Historische Quellen (siehe unten auf der Seite), darunter Reiseberichte, Chroniken und Klosterarchive, belegen, dass reiche und adelige Reisende oft für bessere Unterkünfte bezahlten, von Dienern begleitet wurden und in Klöstern oder Herbergen einkehrten, wo sie beträchtliche Summen spendeten, um gute Betten und Verpflegung zu sichern.

“Die Vorstellung, der Camino sei für alle schon immer gleichermaßen ‘hart’ gewesen, ist eine romantische Verklärung nachträglicher Zeiten. Tatsächlich nutzten Pilger in jeder Epoche die ihnen verfügbaren Ressourcen und Technologien.”

Für viele war eine Pilgerreise nach Santiago sowohl ein religiöses als auch ein soziales/politisches Ereignis, bei dem es wichtig war, Status und Wohlstand zu demonstrieren – quasi eine Art Networking der damaligen Zeit. Wohlhabende Reisende konnten zum Beispiel Pferde, Maultiere und Träger einsetzen, um ihr Gepäck zu befördern, und sie heuerten gelegentlich ortskundige Führer an, um die Reise einfacher und sicherer zu gestalten. Wir wissen auch, dass Adlige und sogar Königsfamilien manchmal mit einem großen Gefolge pilgerten, was in den Städten und Herbergen, die sie besuchten, deutliche Spuren hinterließ.

Kurzum: Es ist nichts Neues, dass eine Pilgerfahrt mit einem gewissen Maß an Komfort verbunden sein kann. Genauso wie wohlhabende Pilger früher die ‘modernen’ Annehmlichkeiten ihrer Zeit nutzten, können wir heute von Gepäcktransport, privaten Zimmern und digitalen Hilfsmitteln profitieren – ohne das tiefste Wesen des Camino zu verlieren. Worum es eigentlich geht, ist nach wie vor die innere und äußere Wandlung, die Begegnung mit Kultur und Natur und das Miteinander auf dem Weg.

Bei Spain is More verbinden wir die Möglichkeiten der Gegenwart mit der historischen und spirituellen Seele des Camino, damit du von einer komfortableren Reise profitieren kannst.

Moderns Pilgrims - but is he so modern?
Der moderne Pilger – aber ist er wirklich so modern?

Komfortable Unterkünfte

Seit Jahrhunderten ist der Camino eine Verbindung von Praktischem und Spirituellem. Auch in der Vergangenheit gab es große Unterschiede darin, wie die Menschen reisten und übernachteten – abhängig von ihren finanziellen Mitteln. Früher schliefen viele Pilger in einfachen Herbergen oder sogar im Freien. Doch bereits vor Jahrhunderten bezahlten wohlhabende Reisende für bessere Betten, private Unterkünfte oder Aufenthalte in Klöstern, wo sie mehr Ruhe und vor allem Sicherheit fanden.

Heute ist es deutlich einfacher, sich für komfortable Lösungen zu entscheiden, während die Grundidee einer persönlichen und tiefgreifenden Reise unverändert bleibt. Natürlich kannst du nach wie vor in Gemeinschaftsherbergen übernachten, aber wenn du Wert auf ausreichende Ruhe legst, bietet dir Spain is More private Zimmer mit eigenem Bad. So kannst du eine erfrischende Dusche genießen und anschließend ausgeruht weiterwandern.

Leicht reisen und dich ganz auf deinen Camino konzentrieren

Historisch gesehen trugen Pilger ihr gesamtes Gepäck selbst. Wohlhabende Reisende konnten jedoch Träger oder Lasttiere organisieren, um ihr Hab und Gut zu transportieren und sich so zu entlasten. Heute steht diese Möglichkeit allen offen – man muss kein Adliger sein, damit das eigene Gepäck von Unterkunft zu Unterkunft gebracht wird. Spain is Moreübernimmt den Gepäcktransport, damit du ohne zusätzliches Gewicht laufen und die Route in vollen Zügen genießen kannst.

Technologie im Dienste der Pilger

Vor Hunderten von Jahren waren erfahrene ortskundige Führer und mündliche Überlieferungen entscheidend, um den Weg zu finden. Wohlhabende Reisende konnten sich sogar professionelle Begleiter leisten, die über die Gefahren der Strecke Bescheid wussten. Heutzutage können Apps, Online-Karten und GPS zur Navigation genutzt werden. Diese Technologie schmälert nicht den Kern des Camino; sie hilft dir lediglich, dich auf das Erlebnis selbst zu konzentrieren und dabei mehr Sicherheit und Informationen unterwegs zu haben. Wir bieten außerdem einen 24/7-Support für Fragen oder Probleme.

An- und Abreise an einem Tag

Den Camino gibt es bereits seit über 1000 Jahren, während kommerzielle Flugreisen noch nicht einmal 100 Jahre existieren. Was wir heute als „Beginn einer Caminoroute“ betrachten, war früher nur der Schlussteil des Weges. Ein weit verzweigtes Netz von Straßen führt durch Frankreich, vor allem in Richtung St. Jean Pied de Port. Für die damaligen Pilger war der Weg nach St. Jean Pied de Port oft länger als die Strecke von dort nach Santiago de Compostela. Bei Ankunft in Santiago – oder sogar in Finisterre – war man streng genommen erst auf halber Strecke.

Heutzutage kommt nur ein kleiner Teil der Pilger zu Fuß zur Route; die meisten nutzen Zug, Bus oder Flugzeug. Bereits am Tag nach deiner Ankunft am Ziel kannst du wieder in deinem eigenen Bett schlafen.

Der Transport zum Startort und die Rückreise sind ein wichtiger Bestandteil der Dienstleistungen, die Spain is Moreseinen Gästen anbietet. Wir sorgen dafür, dass du auf dem bequemsten Weg anreist – egal, ob es sich um eine Kombination aus Flug und Bus/Zug handelt oder du deinen Flug selbst gebucht hast und nur Unterstützung für den Transfer zum Ausgangspunkt brauchst.

Routen für dein Tempo und dein Niveau

Während man im Mittelalter zumeist einer der großen Hauptrouten (etwa dem französischen Weg) folgte, stehen uns heute zahlreiche Varianten und Strecken zur Verfügung. Spain is More passt deine Reise an dein gewünschtes Gehtempo und deine bevorzugte Etappenlänge an, und du kannst auch Ruhetage einplanen. Ob Anfänger oder erfahrener Wanderer – wir helfen dir, genau die passende Lösung zu finden, damit dein Camino sowohl authentisch als auch überschaubar bleibt.

Der Camino heute: Komfort zu wählen ist nur eine Fortsetzung einer uralten Tradition

Auf dem Camino gab es schon immer die unterschiedlichsten Formen des Reisens – von der schlichtesten bis zur bequemsten. Sich für komfortable Unterkünfte, Gepäcktransport oder moderne Technik zu entscheiden, macht einen Pilger nicht „weniger echt“, sondern macht die Reise nur zugänglicher und lenkt den Fokus auf das, was wirklich zählt: deine eigene Erfahrung, Reflexion und persönliche Weiterentwicklung. So wie wohlhabende Pilger früher die „modernen“ Annehmlichkeiten ihrer Zeit nutzten, musst du heute nicht auf ein gewisses Maß an Luxus verzichten, um auf dem Weg nach Santiago de Compostela Veränderung und Einsicht zu suchen.

Möchtest du den Jakobsweg erleben und dabei Tradition und modernen Komfort in Einklang bringen?

Spain is More unterstützt dich dabei, von den Fortschritten zu profitieren, die die Reise angenehmer machen, ohne auf den historischen, spirituellen und kulturellen Kern zu verzichten, der den Camino bereits seit Jahrhunderten prägt.

Fazit

Die Vorstellung, dass der Camino schon immer für alle gleichermaßen „hart“ gewesen sei, ist eine nachträgliche Romantisierung. Tatsächlich nutzten Pilger zu allen Zeiten die ihnen verfügbaren Ressourcen und Technologien – ob sie nun leicht bepackt zu Fuß unterwegs waren oder mit einem großen Gefolge in den besseren Unterkünften der Klöster rasteten.

Buen Camino!

Quellen:

Eine Auswahl von Quellen und Literatur, die direkte oder indirekte Hinweise auf die komfortableren oder gar “luxuriösen” Arten der Pilgerfahrt in vergangenen Zeiten liefern. Diese Werke und Archivalien geben Einblick darin, wie wohlhabende, adelige oder sogar königliche Pilger mit Dienern, Tieren und besseren Unterkünften reisten als die armen Pilger, denen diese Möglichkeiten verwehrt blieben.

Mittelalterliche Handbücher und Chroniken

Codex Calixtinus (12. Jahrhundert)
Auch bekannt als Liber Sancti Iacobi. Obwohl der Hauptfokus auf Frömmigkeit, Wegbeschreibungen und Wundergeschichten liegt, enthält der Codex Calixtinus einige Passagen zur Vorbereitung und zu praktischen Aspekten. Die fünf Teile des Werks verdeutlichen die damalige Sicht auf die Pilgerreise und deuten, wenn auch nicht sehr ausführlich, auf Unterschiede zwischen reichen und armen Pilgern hin.

Reisetagebücher und Pilgerberichte
Mehrere Reisetagebücher (z. B. die Beschreibungen von Domenico Laffi aus dem 17. Jahrhundert) zeigen, dass wohlhabende oder geistliche Pilger häufig mit größerem Komfort reisten und unterwegs Hilfe in Anspruch nahmen. Obwohl diese Quellen aus dem Spätmittelalter und der Renaissance stammen, belegen sie doch, dass “Luxus” auf dem Camino kein neues Phänomen ist.

Akademische Werke über mittelalterliche Pilger

Gitlitz, David M. & Linda Kay Davidson: The Pilgrimage Road to Santiago: The Complete Cultural Handbook (St. Martin’s Press, 2000)
Eine detaillierte kulturhistorische Untersuchung des Camino mit Schwerpunkt auf Geschichte, Kunst, Architektur und Bräuchen. Unter anderem wird erläutert, wie die soziale Schichtung (von armen bis hin zu adligen Pilgern) sich in allem – von der Ausrüstung bis zur Unterkunft – widerspiegelte.

Melczer, William: The Pilgrim’s Guide to Santiago de Compostela (New York: Italica Press, 1993)
Enthält eine Übersetzung und Kommentare zu Teilen des Codex Calixtinus sowie Hintergrundinformationen dazu, wie Pilger – einschließlich wohlhabenderer – ihre Reise organisierten.

Dunn, Maryjane & Linda Kay Davidson (Hrsg.): The Pilgrimage to Compostela in the Middle Ages (New York: Routledge, 1996)
Ein Sammelband mit mehreren akademischen Artikeln. Einige Kapitel beschäftigen sich mit den Unterschieden zwischen armen und reichen Pilgern und erläutern, wie sich Wohlhabende unterwegs ein komfortableres Dasein “erkaufen” konnten.

Kloster- und Spitalsarchive

Klosterarchive an den historischen Pilgerrouten
Viele Klöster, zum Beispiel in Roncesvalles (Navarra) oder bei den Kathedralen von León und Burgos, führten Buch und haben Spendenverzeichnisse erhalten. Daraus geht hervor, dass bestimmte Pilger hohe Summen für bessere Unterkünfte zahlen konnten oder den Klöstern Geschenke machten, um sich bessere Bedingungen zu sichern (z. B. separate Schlafräume, besseres Essen).

Archivmaterialien aus Hospitälern und Hospizen entlang des Camino
Einige der alten “hospederías”, “hospitales” oder “albergues” haben Kirchenbücher, Gebührenordnungen oder schriftliche Anweisungen aufbewahrt. Hier finden sich Hinweise darauf, dass wohlhabende Reisende zusätzliche Services in Anspruch nehmen, für Vorrang beim Einlass bezahlen oder durch Spenden zur Erweiterung der Einrichtungen beitragen konnten.

Kirchliche und königliche Dokumente

Königliche Verordnungen und Privilegienbriefe
Bestimmte Könige und Adelsfamilien gewährten Klöstern oder Hospizen entlang des Weges Privilegien. Diese Dokumente können darauf hindeuten, dass man beispielsweise für Adlige oder königliche Abgesandte eine bessere Behandlung erwartete (oder forderte).

Briefe und Chroniken über königliche Pilgerreisen
Wenn Könige, Königinnen oder hochrangige Adlige eine Pilgerreise unternahmen, wurde dies oft in Chroniken und offiziellen Schriftstücken vermerkt. Typischerweise wird das große Gefolge aus Rittern, Dienern, Wagen und Lasttieren erwähnt, das den Monarchen oder Adligen begleitete – ein klares Zeichen dafür, dass die Reise nicht asketisch durchgeführt wurde.

Neuere historische Sekundäranalysen

Fletcher, R. A.: Saint James’s Catapult: The Life and Times of Diego Gelmírez of Santiago de Compostela (Oxford: Clarendon Press, 1984)
Obwohl sich das Buch in erster Linie auf Bischof (später Erzbischof) Diego Gelmírez (11.–12. Jahrhundert) konzentriert, enthält es auch Informationen über Wallfahrten, Klöster und religiöse Institutionen. Unter anderem wird beschrieben, wie Geistliche und reiche Familien das Pilgernetz beeinflussen und daraus Nutzen ziehen konnten.

Coleman, Simon & John Elsner (Hrsg.): Pilgrimage Past and Present in the World Religions (Cambridge, MA: Harvard University Press, 1995)
Eine Untersuchung von Pilgerreisen in verschiedenen religiösen Kontexten, darunter das Christentum. Enthält Beispiele dafür, wie Macht und Geld die Gestaltung und das Erleben von Pilgerreisen geprägt haben.

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